Clifford Jordan und Johnny Griffin verkörpern die harte Seite der Chicago Tenors, doch beide hatten sie auch eine romantische Seite. In Folge zwei der Reihe über die grossen Tenorsaxophonisten aus der windy city hören wir erneut vor allem Hard Bop aus den späten Fünfzigern und frühen Sechzigern, aber auch frühe Experimente von Eddie Harris, der in der zweiten Hälfte der Sechziger mit einem elektrisch verstärkten Saxophon (genannt varitone) zu experimentieren begann.

Der in Boston geborene Sonny Stitt beherrschte den Bebop wie kaum ein anderer. Er zog als Solist durch die USA und spielte überall mit lokalen Musikern. Nach Chicago kam er gerne, denn dort fand er nicht nur gute Begleiter sondern auch Saxophonisten, die sich nicht scheuten, Schulter an Schulter mit ihm auf den Bühnen der Clubs zu stehen und die musikalische Herausforderung anzunehmen. Stitt spielte nicht nur öfter mit dem Chicagoer Giganten Gene Ammons (den wir dieses Mal nicht hören) sondern auch mit den lokalen Legenden, die wie Johnny Board unbekannt blieben oder wie Nicky Hill einen legendären Ruf als underground hero erreichten.

Zu den weiteren Protagonisten der Sendung zählen unter anderem der Trompeter Ira Sullivan, die Pianisten John Young, Jodie Christian und Junior Mance, der Altsaxophonist John Jenkins, der Bassist Wilbur Ware und der Drummer Wilbur Campbell.